Große LED-Wände machen großen Eindruck. Und ebenso großen Schaden, wenn mal was schiefgeht. Damit es gar nicht so weit kommt, wollen wir mit Ihnen herausfinden, welche Handlungsoptionen Sie gegen Unglücksfälle haben.

Gefahren im Außeneinsatz

Vorab ist festzuhalten, dass die folgenden Angaben sich an geeigneter Stelle auch auf Indoorinstallationen übertragen lassen. Zwar bleiben der plötzliche Wetterumschwung und starke Winde im Innenbereich aus, beispielsweise in Messehallen kann durch gegenüberliegend geöffnete Hallentüren aber ebenfalls ein sicherheitsgefährdender Luftstrom entstehen. Der größte Unterschied zwischen Indoor- und Outdooraufbauten liegt deshalb darin, dass Installationen im Indoorbereich in der Regel keiner plötzlichen Änderung der Umwelteinflüsse ausgesetzt sind. Indooraufbauten bedürfen allerdings einer ebenso detaillierten statischen Überprüfung und Planung im Vorhinein.

Gerade dieses Risiko einer abrupten Umkehr der Wetterverhältnisse führt aber dazu, dass Outdoorevents neben gesicherten baulichen Grundlagen über zusätzliche Vorkehrungen verfügen müssen. Die Praxis scheint diesen Aspekt trotz seiner Wichtigkeit häufig zu vernachlässigen. Die Gründe dafür sind vielfältig: bei guter Wetterprognose ist der zusätzliche Arbeitsaufwand überflüssig, die Vorbereitungen des Events sind auch ohne Suche eines Verantwortlichen für den Krisenfall ausreichend zeitaufwendig oder man denkt erst gar nicht dran, weil man den Ernstfall für zu unwahrscheinlich hält. Auf eine beträchtliche Anzahl von Events trifft diese Hoffnung zu und das Wetter bleibt ruhig.

Die Ausnahmefälle

Wenn aber diese Hoffnung einmal enttäuscht und die 6 Meter hohe Konstruktion unerwartet durch starke Böen auf die Probe gestellt wird, sind die Konsequenzen entsprechend durchschlagend. Es gibt zahlreiche Beispiele für abgerissene LED-Module oder im Ganzen stürzende Wände. Eine Reihe solcher Ereignisse ist bereits durch umfassende bauliche Vorgaben, statische Berechnungen und die Verwendung hochwertigen Materials zu verhindern. Dennoch bleibt ein Restrisiko besonders schlecht gewinkelten Windes und anderer Einflüsse, die vom jeweiligen Standort abhängen. Mit der Auswahl des richtigen Materials kann die Aufgabe also noch nicht vollständig erfüllt sein. Vielmehr muss das sorgfältig ausgewählte und korrekt verwendete Produkt auf gut geschultes Personal treffen.

Die unmissverständliche Klärung der Verantwortlichkeiten des Personals: Wer macht was wann?

Dieser personellen Organisation muss deshalb ebenso viel Aufmerksamkeit gewidmet werden wie der korrekten statischen Berechnung und der Bestimmung der Geeignetheit des Standorts für den Aufbau. Relevante Fragen der personellen Struktur sind: Wer entscheidet über den Zeitpunkt des Abbruchs eines Events, über die Räumung des Bereichs vor der LED-Wand? Wer übernimmt die notwendigen Handgriffe zur Sicherung der einzelnen Elemente?

Dabei ist wichtig zu erkennen, dass diese Zuständigkeiten keine Angaben darüber enthalten, wann eine aufkommende Böe letztlich „zu stark“ für die aufgebaute LED-Wand ist. Diese Information ist zu individuell und muss im Vorhinein ermittelt werden. Stattdessen wird festgelegt, welcher der anwesenden Mitarbeiter über das nötige Fachwissen verfügt, um vor Ort die entscheidende Anweisung zu geben. Die Grundlage einer personellen Organisation muss deshalb immer eine umfassende Analyse der Gefahren sein. Nur unter dieser Voraussetzung kann die Kompetenz der jeweils als verantwortlich bestimmten Person gewährleistet werden.

Zu „Wer macht was wann?“ gehört im Übrigen auch „Wer macht was wann nicht mehr?“. Ungeklärten Zuständigkeiten fallen nämlich häufig auch Sicherheitsinteressen des Personals zum Opfer. Ausbleibende Gespräche über Notfallpläne führen unweigerlich zu abenteuerlichen Spontanaktionen. Beispielsweise ist es ein häufiges Vorgehen, bei bereits starken Winden in die LED-Wände zu klettern, um sie zu deinstallieren. So bedeuten ungeklärte Verhältnisse nicht nur Gefahren für die Besucher*Innen oder Künstler*Innen einer Veranstaltung, sondern ebenso für das Personal selbst.

Inhalte einer Gefährdungsanalyse: Was kann eigentlich gefährlich werden?

Gefährdungsanalysen werden nach einem bestimmten Verfahren angefertigt und sind immer auf Ihre individuellen LED-Wand Einsätze abgestimmt. Daher beachten Sie bitte, dass diese Erläuterungen keine Handlungsaufforderungen sind. Sie dienen lediglich Ihrer Information und bedürfen einer weiteren Absprache mit entsprechendem Fachpersonal.

An dieser Stelle können wir Ihnen deshalb nur einen groben Einblick in mögliche Inhalte einer Analyse geben. Beispielsweise kann dabei untersucht werden, für welche Umwelteinflüsse Traversen geplant sind oder wie die Module elektrisch geprüft sind. Es ist auch von Relevanz, wie die Umgebung des Bühnenaufbaus ausgestaltet ist oder wie groß Ihr Aufbau ist. Sie müssen sich die Analyse vorstellen, wie eine umfassende Durchleuchtung aller potentiellen Gefahrenquellen Ihres Vorhabens. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse bestimmen Sie dann für die jeweilige Gefahr einen verantwortlichen Mitarbeiter. Dieser ist Experte für seinen Teilbereich und hat insbesondere eine unmissverständliche Verantwortung für den Ernstfall.

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