Als Hersteller und Vertrieb von LED-Technik endet unser Verantwortungsbereich nicht nach dem Zusammenschrauben. Eines unserer Kernthemen ist deshalb die Sicherheit bei Outdoorveranstaltungen mit LED-Technik. Die letzten Jahre standen bei uns vor allem im Zeichen von Kundenfreundlichkeit, intuitiver Nutzung unserer Produkte und einer Vereinfachung der praktischen Prozesse, um für die theoretischen Sicherheitsanliegen eine realistische Chance für die Veranstaltungspraxis zu generieren.

Mit diesem Fokusthema ist LEDTEK auch auf der LEaT con erschienen. Mit besonderem Interesse konnten wir auf der Hamburger Messe eine Paneldiskussion mit Alexandra von Samson verfolgen. Die Meisterin für Veranstaltungstechnik und Fachplanerin für Sicherheit ist spezialisiert im Bereich der Veranstaltungs- und Besuchersicherheit sowie im Feld Genehmigungsverfahren und Behördenkommunikation und nahm sich freundlicherweise die Zeit für ein ausführliches Interview  zu einem interessanten Arbeitsalltag und relevanten Einblicke aus der Praxis der Veranstaltungssicherheit:

Wer ist Alexandra von Samson?

Alexandra von Samson arbeitet seit 1997 in der Veranstaltungsbranche. Angefangen als Praktikantin in einem Berliner Club, folgen schnell große Shows. „Dass ich über diese Schiene gefahren bin, war eher ein Zufall“, sagt Frau von Samson. „Damals wurde jeder, der eine Show durchgeführt hat, als Technischer Leiter bezeichnet. Auch, wenn er das nach heutigen Maßstäben mit Sicherheit nicht war. Der weitere Gang hat sich dann verselbstständigt. Nach immer mehr örtlichen Shows, kamen 2000 die Tourneen dazu.“ Frau von Samson fährt ihre ersten Konzertreisen mit Oasis und den Beastie Boys und weitet ihre Expertise schnell auf Theater- und Musicalproduktionen aus. Hier ist sie verantwortlich als Technical Director, arbeitet in der Produktionsleitung oder im Accounting.

Zwischen 2003 und 2004, erzählt Frau von Samson, erfährt die Branche der Veranstaltungstechnik einige Umbrüche. „Damals ist die Versammlungsstättenverordnung überarbeitet worden, um zunehmend in der Lage zu sein, Verantwortlichkeiten festzuklopfen. Das hat auch die großen Venues in Berlin dazu veranlasst, sich näher mit Fragen der Zuständigkeiten auseinanderzusetzen. Damals gab es den Verantwortlichen für Veranstaltungstechnik noch gar nicht, sondern nur den sogenannten Bühnenmeister.“ Frau von Samson schließt an diese Entwicklungen eine Ausbildung zur Meisterin der Veranstaltungstechnik an. „Damals wirklich noch mit Ausbildereignung, um auch in den großen Hallen weiterhin ungehindert arbeiten zu können.“

Im weiteren Verlauf nutzt die selbstständig tätige Meisterin für Veranstaltungstechnik und Fachplanerin für Brandschutz ihre berufliche Praxis stets zur Weiterentwicklung und beginnt in den folgenden Jahren vermehrt mit der Mitarbeit an Genehmigungsverfahren und zuerst kleineren Anpassungen an vorhandenen Sicherheitskonzepten. Es folgen eigene Genehmigungsverfahren von Stadionshows bis Frau von Samson im Jahre 2015 ins Lollapalooza Berlin einsteigt und damit den Grundstein für ihre Spezialisierung im Bereich der Sicherheitsplanung für Veranstaltungstechnik legt. „Seit 2016 bin ich für die Sicherheitskonzeption und das komplette Genehmigungsverfahren und die Behördenkommunikation, zuständig. So kam immer wieder eins zum anderen und immer mehr dazu.“

Frau von Samson erlebt im Anschluss einen vielseitigen beruflichen Alltag. „Ich fahre heute noch einige Stadiontourneen als Verantwortliche Meisterin für die Produktion. Ein Großteil spielt sich aber örtlich ab.“ Dabei ist die Expertise der Meisterin für Veranstaltungstechnik sowohl in deutschen als auch internationalen Produktionen wie der Deutschlandtour von Robbie Williams gefragt. „Bei diesen Events läuft bei mir die Schnittstelle zusammen“, sagt Frau von Samson. „Da schließen sich immer eine Reihe zu klärender Fragen an: Was für Zusatzgenehmigungen braucht man in den einzelnen Städten? Wie erfolgt die Kommunikation zum TÜV? Ich kümmere mich darum, dass die Fragen und ihre Antworten übersichtlich zusammengeführt werden.“  Im April 2020 weitet Frau von Samson ihren Arbeitsbereich außerdem auf die Anfertigung von Hygienekonzepten aus, um entsprechend auf die Folgen der Covid-19 Pandemie reagieren zu können.

Neben ihren beruflichen Verpflichtungen ist Frau von Samson aktiver Teil des weiterbildenden Netzwerks der Branche. „Das Lollapalooza Festival war früher in der YOUROPE, einer europäischen Festivalorganisation. Da gibt es eine Arbeitsgruppe, die YES GROUP (YOUROPE Event Safety Group), in der wir uns mit internationalen Kollegen um alles rund um Besuchersicherheit und Arbeitssicherheit kümmern. Hier sitze ich im Management Board und bin in sehr engem Austausch zur Vorbereitung von Seminaren oder der Planung von Paneldiskussionen.“

„Am Ende ist es für mich wichtig – und das hört sich immer so pathetisch an, wenn man das sagt – etwas wie ein lebenslanges Lernen zu generieren. Aber genauso ist es – es gibt so wahnsinnig schnelle und viele Entwicklungen gerade im Bereich der Veranstaltungstechnik. Und dabei handelt es sich nicht nur um Veranstaltungs- und Besuchersicherheit sondern überhaupt um die Sicherheit im Zusammenhang mit größeren Menschenansammlungen.“

Interview
  • LEDTEK: Liebe Frau von Samson, Sie sind eine Expertin direkt aus der Praxis. Welche Herausforderungen kommen Ihnen spontan in den Sinn, wenn es um das Thema Sicherheit bei Outdoor-LED-Technik geht?

  • Alexandra von Samson: Ein besonders relevanter Bereich sind fehlende Berechnungen für die LED-Wände. Während ich in der Regel Aussagen über beispielsweise die Standfestigkeit der Haltestruktur geben kann oder darüber, was an Rigging eingebracht worden ist, ist die LED-Wand an sich ein schwarzes Loch.

    Was man mittlerweile weiß, ist, wie die Haltefähigkeit der Module untereinander aussieht. Aber zum Beispiel über die einzelnen Kacheln weiß man wenig. Die Krux ist dabei, dass durch fehlende Berechnungen oder Tests für die LED-Produkte in Bezug auf ihre innere Haltefähigkeit immer ein relevantes Restrisiko bleibt. Es gibt also eine Reihe an kleineren Einzelelementen, in der Regel das schwächste Glied der Konstruktion, über die man keine handfesten Informationen hat. Das ist besonders relevant für größere Veranstaltungen. Wenn man mit sehr großen Wänden arbeitet, dann ist die Wand da, die wird man nicht abbauen, nicht runterlassen können. Denken Sie zum Beispiel an Stadionshows von U2, Robbie Williams oder die On the Run II Tour von Beyoncé und Jay-Z. Diese LED-Installationen legen Sie nicht einfach plötzlich hin, wenn der Wind zu stark wird. Hier sind derartige Berechnungen von großem Vorteil.

    Dazu kommt übrigens, dass auch die Kombination aus LED-Wand und Haltestruktur oft nicht als Gesamtkonstruktion gesehen wird. Hier muss natürlich Hand in Hand gearbeitet werden, statt aneinander vorbei.

    Diese Vorhaben sind natürlich immer mit Kosten verbunden und werden schon deshalb ungerne gemacht. Außerdem muss man sich dabei immer an der Realität orientieren. Man wird nicht den letzten Pixel in der kleinsten Plastikummantelung berechnen können. Aber man kann versuchen, soweit wie möglich an das kleinste Teil heranzukommen, um Anhaltspunkte zu haben, mit denen man weiter in die Sicherheitsplanung gehen kann. Gut ist aber immer, wenn der Hersteller selbst schon viele Berechnungen liefert.

    Ein weiterer Bereich sind Unklarheiten über die Eignungen der Produkte. Es macht einen Unterschied, ob man mit Indoor- oder Outdoormaterial arbeitet. Wenn man sich nicht besonders auskennt, kann es schnell passieren, dass eine Woche vor Aufbau auf der Außenfläche klar wird: Oh, die Wand fällt um, wenn du da einmal gegenhustest. Da hast du Indoormaterial gekauft. Das passiert leider oft, wenn man nicht viel Erfahrung hat.

  • LEDTEK: Eine Frage wird aus Kundensicht immer wieder wichtig. Sollte in einem solchen Falle ein Schaden entstehen, welche Verantwortung übernehmen die Hersteller, welche die Käufer und Anwender?

  • Alexandra von Samson: Ganz klare Antwort: Kommt drauf an. Der Hersteller ist dafür verantwortlich, dass das Produkt nach Herstellerangaben für den deutschen Markt zulässig ist und eingesetzt werden darf. Aber natürlich nicht dafür, wie der Kunde die LED-Wand verwendet.  Bei einem Schaden, der nicht auf unvollständige Herstellerangaben zurückzuführen ist, ist die Person verantwortlich, die die LED-Wand einsetzt. Diese Person sorgt am Ende dafür, dass alle Schnittstellen ineinandergreifen und dass die Schnittstellenabfrage einmal gemacht wird.

    Dabei gibt es noch die Möglichkeit, diese Position zum Beispiel an eine externe technische Leitung zu übertragen, also eine technische Leitung einzukaufen. Teilweise wird auch eine Produktionsfirma eingekauft, die die komplette technische Leitung übernimmt. In dem Falle liegt die Verantwortung bei der Produktionsfirma. Läuft da dann etwas schief, kann es immer noch passieren, dass der Veranstalter wegen fehlerhafter Auswahl der Dienstleister mit dran ist. Sie sehen also, es ist ein recht komplexes Thema. Die notwendige Schnittstellenkommunikation liegt in der Endverantwortung aber bei den Personen die vor Ort, die die LED-Wand aktiv einsetzen.

  • LEDTEK: Bei der Podiumsdiskussion bei der LEaT con ging es viel um Fehlerquellen und Verantwortlichkeiten am Eventstandort. Welche Schwierigkeiten gibt es bei der genannten Schnittstellenkommunikation zwischen Gewerken und Veranstaltern?

  • Alexandra von Samson: Am Ende ist die Kommunikationsschnittstelle gar nicht schwer. Und es müssen auch nicht Tausende von Euro investiert werden. Der wichtigste Punkt ist wohl, dass eine Person vor Ort sich wirklich zuständig fühlen, benannt werden muss, um diese Schnittstellenkommunikation zu führen. Eine Person, die die Kommunikation mit dem LED- Hersteller führt, mit dem Bühnenbauer und, wenn es größer wird, mit der Riggingfirma. Also, eigentlich ist es überhaupt gar keine Rocket Science, sondern eher eine Frage der direkten Zuweisung von Verantwortlich- und Zuständigkeiten.

    Wichtig ist dabei, dass es sich um eine Person handelt, die vom Endnutzer kommt, denke ich. Also von der Stelle, die am Ende das Gesamtgefüge zusammen puzzelt. Für diesen Bereich bietet es sich an, einen Plan of Action zu erstellen, der angibt, bei wem vor Ort welche Zuständigkeiten liegen.

    Das ist für mich wirklich ein wichtiger Punkt und uns auch ein wichtiges Anliegen auf der Paneldiskussion gewesen. Es ist natürlich auf der einen Seite richtig und anders nicht möglich, dass man als LED-Wand Hersteller, genau wie der Bühnenbauer und die Riggingfirma seine eigenen Produkte berechnet. Jeder nimmt dabei nur sein direktes Feld mit auf. Aber, um Sicherheitsvorgaben einzuhalten, muss am Ende all das in einer Gemeinschaftlichkeit betrachtet werden. Das machen die gerade genannten Parteien in der Regel nicht, und das ist auch in Ordnung, weil es bedeuten würde, dass sie automatisch zusätzlich die Verantwortung für das Anrainergewerk übernehmen. Das kann man von niemandem verlangen. Und deswegen ist es an dieser Stelle sinnvoll, diese Zusammenführung entweder direkt einer technischen Leitung zu übertragen. Wenn es größer und komplexer wird, macht es dann auch Sinn, jemanden einzusetzen, der sich professionell mit Risk Assessment auseinandersetzt und dann auch Action Plans erstellt. Damit dieser effektiv verwendet wird, muss er anschließend auch mit den einzelnen Gewerken abgesprochen wird.

  • LEDTEK: Im Zusammenhang mit Sicherheitsthemen werden auch sogenannte Gefährdungsanalysen immer wieder relevant. Was kann sich der Kunde darunter vorstellen?

  • Alexandra von Samson: Gefährdungsanalysen werden in der Regel auf Grundlage der Gefährdungsanalysen aus dem Arbeitsschutz erstellt. Dabei beginnt man immer damit, sich zu überlegen: Was kann schiefgehen. Gefährdungsbeurteilungen zu erstellen bedeutet eigentlich immer „Worst case thinking“. Das ist übrigens, weswegen Menschen wie ich sich ganz oft anhören müssen: „Was du dir wieder für Szenarien ausmalst“. Aber nur so erfüllt man den notwendigen Anspruch an Sicherheit. Die drei großen Themenbereiche sind dann: Umweltfaktoren, mechanische Faktoren und menschliche Faktoren. Welche gedanklichen Szenarien sich in der Analyse ergeben, ist immer einzelfallabhängig und bedingt durch Erfahrungen der beurteilenden Fachperson. Berechnet wird das Ganze dann nach Eintrittswahrscheinlichkeit  und Schadenschwere in einem Ampelsystem. Grün steht für eine geringe Gefährdungswahrscheinlichkeit, mit dem Ergebnis Gelb wird klar, dass man anfangen muss, an seinem Sicherheitskonzept zu arbeiten und Rot gibt an, dass man dringend etwas machen muss.

    Der wichtigste Punkt dabei: Es ist immer, immer eine Einzelfallbetrachtung notwendig für den jeweiligen Einsatz einer LED-Wand. Und zwar egal, wie groß oder klein sie ist. Und wenn meine Risikoanalyse am Ende nur Grün ergibt, dann ist auch diese Feststellung viel wert. Bei der Gefährdungsanalyse handelt es sich also um eine präventive Maßnahme. Anders als der Plan of Action, der gerade für die Abläufe während der Veranstaltung wichtig ist.

  • LEDTEK: Was wünschen Sie sich zur Verbesserung der Arbeitsabläufe von LED-Technik Herstellern?

  • Alexandra von Samson: Das ist eigentlich einfach. Ich brauche am Ende statische Nachweise bis hin zum kleinsten sinnvoll berechenbaren Detail. Ab wann fängt das kleinstmögliche testbare Teil an zu brechen und wird damit zur Schwachstelle für das gesamte System. Das hilft mir total. Ich würde mir also wünschen, dass ich für das, was ein Hersteller singulär als eigenständiges System anbietet, diese Informationen erhalte.

    Auf anderer Seite, hin zum Kunden, würde ich mich über eine deutlichere Kommunikation über die Fähigkeiten und Eigenschaften der eigenen Produkte freuen. Dass Kunden Indoor- für Outdoormaterial halten, entsteht auch aus schlechter Information.

  • LEDTEK: Wo sehen Sie Probleme Ihrer Branche? Was würden Sie sich für Ihre Arbeitsrealität wünschen?

  • Alexandra von Samson: Zunächst ist die rechtliche Lage ein wahnsinnig komplexes Thema. Es kommt in meinem Bereich total drauf an, wo man sich gerade befindet. Bewegt man sich in der Abteilung der fliegenden Bauten oder im Bereich von Nutzungsänderungsanträgen im Rahmen eines Baugenehmigungsverfahrens, wenn es zum Beispiel um große Festivals geht?

    Dann kommt hinzu, dass man häufig je nach Bundesland unterschiedliche Parameter für Baugenehmigungsverfahren anlegen muss. Dabei geht es beispielsweise um die  Anmeldung und die Durchführung und Genehmigung von Großveranstaltungen. Das ist in Bayern anders als in Rheinland-Pfalz, anders als in Berlin als in Hamburg. Das macht es sicherlich nicht einfacher. Es gibt also aktuell keine bundeslandübergreifende rechtliche Guideline oder Richtlinien und ich halte es bedauerlicherweise auch für absolut illusorisch, dass sich das in den nächsten Jahren ändern wird. In Berlin ist es noch schlimmer. Da sind Regelungen zu Bauverfahren der Nutzungsänderungen zum Teil von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich.

    Weiterhin hat jede genehmigende Person einen anderen Background. Die eine beschäftigt sich sehr viel mit Veranstaltungen, die andere nicht. Damit ist ein sehr großer Punkt angesprochen. Es gibt diese Vereinheitlichung in der Branche einfach nicht.  Dazu muss aber auch angemerkt werden, dass es aktuell viele Bestrebungen in diese Richtung gibt. Berlin arbeitet zum Beispiel gerade an einem Veranstaltungssicherheitsgesetz, bei dem man das Hamburger Modell mit aufgreifen möchte. Ziel ist eine zentral genehmigende Stelle für Großveranstaltungen.

    Außerdem ist es problematisch, dass es in Deutschland für Menschen wie mich keine einheitliche, geschützte und qualitativ genormte Ausbildung gibt. Das liegt daran, dass sich so viele unterschiedliche Bildungseinrichtungen entwickelt haben, dass man auf gar keinen gemeinsamen Nenner kommt. Ich darf mich also Sachverständige für Besuchersicherheit nennen, wenn ich das wollte. Das kann aber mein Sohn auch, weil es kein geschützter Begriff ist. Das hat natürlich in der Vergangenheit auch dazu geführt, dass viele Menschen den Beruf ausüben, die vielleicht nicht mit entsprechend qualitativem Hintergrundwissen ausgestattet sind.

    Es gibt in dem Bereich, in dem ich arbeite, Menschen die sehr hohes Wissen haben, die sehr engagiert sind und interessiert an Weiterentwicklung. Aber genauso auch Menschen, die sich einfach mit gut klingendem Namen schmücken und diese Bestrebungen nicht haben.

    Das macht den Umgang in der Praxis wahnsinnig schwierig. Wenn ich mir also etwas wünschen dürfte, wären es bundeseinheitliche Guidelines für Genehmigungsverfahren von Großveranstaltungen. Und tatsächlich endlich mal eine qualitativ hochwertige Ausbildung, die zu einer entsprechenden und geschützten Berufsbezeichnung führt.

    Positiv bleibt dazu aber anzumerken, dass es immer mehr Studiengänge zum Beispiel im Katastrophenschutz gibt. Hier stehen wir aber auch vor dem gleichen Problem: Unterschiedlichste Bildungsträger bieten unterschiedlichste Studiengänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten an. Anders ist das beispielsweise in England. Obwohl es da auch verschiedene Anbieter gibt, ist die Forschung auf universitärem Level in England viel weiter fortgeschritten. Der Fokus liegt dort allerdings vielmehr auf Personensicherheit. Diskussionen mit britischen Kollegen handeln deshalb eigentlich immer vom Verhältnis zwischen technischer und Personensicherheit. Insgesamt kann man sagen, dass Deutschland im direkten Vergleich zu den Regelungen anderer Länder im technischen Bereich sehr weit, manchmal allerdings auch überreguliert ist.

  • LEDTEK: Vielleicht eine wohltuende Frage zum Ende: Welche Bereiche haben unter Umständen schon nennenswerte Neuerungen erfahren? Wo sehen Sie aktuell zufriedenstellende Umbrüche und neue Fokuspunkte der Branche?

  • Alexandra von Samson: Da gibt es ganz viele Bereiche. Beispielsweise auch die Paneldiskussionen wie auf der LEaT con, bei denen Themenkomplexe wie diese einen öffentlichen Raum finden. Vor allem in den letzten zwei Jahren haben viele die Gelegenheit genutzt, sich weiterzubilden. Dabei ist die Pandemie kein unwesentlicher Faktor. Das wird zum Teil auch daran liegen, dass man gemerkt hat, dass man sich nicht in Sicherheit wiegen kann, sondern in Bewegung bleiben muss. Insgesamt scheint es vermehrt ein Gefühl der Notwendigkeit für Sicherheitsthemen zu geben.

    Es bleibt aber auch zu sagen, dass verschiedene Bildungsträger bereits seit Jahren Weiterbildungsangebote zu Grundlagenwissen über Einsatz und Nutzung von fliegenden Bauten anbieten. Die gibt es natürlich weiterhin und werden immer besser.

    Es gibt diverse Fachtagungen zum Thema Besuchersicherheit z.B. vom vds oder IBIT oder entsprechende Panels und Vorträge bei anderen Konferenzen, wie der Future of Festivals oder der LeAT con.

     Auch gute Audioangebote gibt es. Da war ich vor Kurzem zum Beispiel bei einem Podcast von Event Rookie eingeladen. Ich kann auch den Podcast einer tollen britischen Kollegin empfehlen:  Safety Sisters. Das sind tolle Entwicklungen.

    Neben der Notwendigkeit zur Diskussion technischer Themen wird dabei auch die Notwendigkeit zur Investition immer mehr gesehen. Der Bereich der Sicherheit ist für Veranstalter immer ein schmerzhafter Kostenpunkt. Im besten Falle sieht man ja von dem Kosteneinsatz nichts. ´Es passiert nichts´ ist für einen Veranstalter erstmal kein sichtbarer Benefit. Das Bewusstsein steigt aber stetig.

    Auch die internationale Kommunikation wird immer regelmäßiger und besser. Es gibt viele Arbeitsgruppen auf internationaler Ebene, zum Beispiel die US-amerikanische Event Safety  Alliance, bei der auch immer mehr europäische Kollegen und Kolleginnen vertreten sind oder die Crowd Management Alliances in den USA und England.

Ein herzliches Dankeschön und ein Vorgeschmack

Wir bedanken uns herzlich bei Frau Alexandra von Samson, die auf unsere Interviewanfrage sehr interessiert und freundlich reagiert hat. Es hat großen Spaß gemacht!

Sie können Sich außerdem auf weitere spannende Beiträge aus der Welt der Veranstaltungssicherheit freuen. Einige der angesprochenen Themenschwerpunkte werden Ihnen nämlich in Zukunft noch einmal auf unserem Newsblog begegnen. Wir geben Bescheid!

LEDTEK Kundenservice

Neben Interviews, Tipps und Tricks finden Sie auf unserem Newsblog auch alle Informationen zum LEDTEK Serviceangebot. Stöbern Sie sich gerne durch alles von der LEDTEK 3-Jahres Garantie über einen 48h-Ersatzteileservice bis hin zum 24 Stunden erreichbaren Serviceportal und dem LED-Wand Planer. Sollten Sie weiterführende Fragen haben, erreichen Sie uns per Mail unter service@ledtek.de oder unter der Rufnummer  +49 551 492 493 45. Wir freuen uns auf Sie!